Foto: Nibelungenhorde

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#Nieblungenhorde#5
Von den 'Nibelungen-Festspielen' in Worms hat man ja schon einiges gehört, aber dass die Nibelungener mittlerweile Nachwuchs bekommen haben, ist nicht jedem bekannt. Vor sieben Jahren beschloss die Initiatorin Astrid Perl-Haag, dass es mal Zeit wäre. Sie packte sich den Regisseur Uwe John (Regieassistent 'Nibelungen-Festspiele' 2002-2005) mit ins Boot und überlegte sich zusammen mit den 'Nibelungen-Festspielen' wie das Ganze von Statten gehen sollte. Man einigte sich darauf, dass die Grundstrukturen die große Institution übernimmt und der Rest sich um die junge 'Nibelungenhorde' dreht. Professionell sollte das Endergebnis sein, vorzeigbar, am Ende des anspruchsvollen Theater-Workshops in den Sommerferien, die ca. 40 junge Erwachsene (14-20 Jahre) ansprechen sollen. Als Abschluss gibt es nun jedes Mal eine große Werkschau, die bei den Festspielen mittlerweile zwei Abende lang gezeigt wird, da sie sich sehr großer Beliebtheit erfreut. Allesamt ausverkauft sind die Vorstellungen. Die Jugendlichen und ihre Eltern sind an solchen Abenden besonders stolz und das zurecht! Haben die jungen Schauspielneulinge nach Beendigung des Workshops nicht nur in Bereiche wie Schauspiel, Maske und Improvisation einen langen Blick gewagt, sie haben auch etwas Eigenes in dieser Zeit auf die Beine gestellt und zusammen mit völlig Fremden völlig Neues gelernt. Diese Erfahrungen sind vielleicht doch nachhaltiger als Applaus. Wir geben für dieses besondere Projekt Standing Ovation!

zum Nibelungenverein
Foto: kulturkinderhaus.de




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#Kulturkinderhaus Mannheim#4
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr und wird es nie begreifen können - oder so ähnlich? Jedenfalls darf demnach unter all den vorgestellten Projekten eines für unsere allerjüngsten Metropolbewohner nicht fehlen. Das Kulturkinderhaus, eine wunderschöne Vision von Gregor Herrmann, schließt eben diese Lücke und scheint für die Kleinsten ein erlösendes Gegengewicht tatsächlich vorgelebter Kultur zu einer ihnen immer häufiger vorgeführten und eingeimpften Pseudo-Kultur zu bilden - und das über alle sozialen Schichten und Ortsteilgrenzen hinweg. Es möchte vor allem die Werte von Kunst, Musik, Theater, Tanz, Sport und Ernährung in den Kindergarten-Alltag integrieren. Endlich mal etwas gegen das Verkümmern kleiner rechter Gehirnhälften, wie wir finden! Umso wichtiger wird die Beantwortung folgender, noch nicht geklärter Fragen sein: Wie kann eine optimale Vernetzung mit den örtlichen kulturellen Einrichtungen aussehen? Soll es einen Beauftragten für kulturelle Bildung in Kinderhäusern geben? Wie soll der Bedarf an zusätzlichen Kulturpädagogen finanziert werden? Das Kulturkinderhaus existiert nämlich noch nicht und daher wäre es umso wünschenswerter, dass hier der Dialog über den Dialog hinausginge und ein Schritt in Richtung des ersten Spatenstichs getan werden könnte. Denn sicher ist, dass kulturelle Bildung einen unverzichtbaren Beitrag zu einer ganzheitlichen, emotionalen und sozialen Kindererziehung leistet, Fähigkeiten und Wissen entfaltet und gesellschaftliche Verantwortung vermittelt. 

zum Kulturkinderhaus

Foto: TanzMedia

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#TanzMedia Ludwigshafen#3
Tanz Baby, tanz! Das lassen wir uns nicht zweimal sagen, auch wenn wir ja eigentlich alle kleine Medienjunkies sind und am liebsten faul auf unserem Bürostuhl zu youtube-Videos im Takt wippen. Stimmt nicht? Oder doch? Egal! Katja Batzlers Projektreihe Tanzmedia Ludwigshafen verbindet sowieso beides und schafft Verbindungen zwischen körperlichen und medialen Ausdrucksformen. Den oft trocken-geistigen Umgang mit Medien wird so die spaßig-sinnliche Komponente hinzugefügt, um pädagogischen Einrichungen bedarfsorientierte (Unterrichts-)Konzepte zu liefern. VORgetanzt als Kooperationspartner haben bisher unter anderem das Theater im Pfalzbau, diverse Schulen und Künstler, ab 2013 sind zusätzlich die Stadt Ludwigshafen, die Bürgerstiftung Pfalz und sogar die Bundeszentrale für politische Bildung mit von der Partie. Ob die wohl alle am Samstag ANtanzen?


Bild: lebenshilfe-duew.de

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#Malwerkstatt Bad Dürkheim#2
'Art brut', 'Kunst der Außenseiter', 'Outsider art' - so die Begriffe für Kunst, die von Künstlern mit geistiger Behinderung geschaffen werden. Eine erste Begegnung ermöglichte  beispielsweise 2010 die Schirn Kunsthalle Frankfurt. Sie zeigte damals in einer fulminanten Werkschau unter dem Titel 'Weltenwandler. Die Kunst der Outsider' Positionen, die vollkommene Ungebundenheit zeigen, zum Tänzeln zwischen Wirklichkeit und Fiktion werden und vor allem Grenzen unserer Wahrnehmung aufdecken. Daher ist es nicht verwunderlich, dass schnell die Frage aufkommt, ob dies denn nicht die 'wahre' Kunst sei, oder zumindest die Kunst, die näher an der Wahrheit steht, da freier und intensiver erlebbar? Die Lebenshilfe Bad Dürkheim schaffte in ihrer Malwerkstatt einen Raum, in dem eben solche Kunst entstehen kann. Als freies Atelier, in dem Kunst selbstbestimmt entsteht und ausgestellt wird, nicht als Ausdrucksform einer Therapie. Und so sind wir gespannt auf die Berichte des Projektleiters und Künstlers Wolfgang Sautermeister und möchten mit den Worten schließen, mit denen die Malwerkstatt in ihrer Vorstellung beginnt: 'Kunst hat mit Wildnis zu tun. Sie entsteht an den Rändern der Zivilisation, der gesellschaftlichen und der seelischen. Ihr Ort ist die Grenze, dort, wo das andere beginnt: das Unheimliche, das Wüste, das radikal Gute, das so unheimlich ist, wie das radikal Böse. Die Kunst blickt von der Ordnung in die Wildnis und von der Wildnis in die Ordnung. Sie ist aufrührerisch und unendlich begütigend. Sie hält es mit den Banditen und den Engeln... sie ist unvorhersehbar... die lässt sich nicht stuern...' (Peter von Matt)